Analoge Post
Studierendenaktion: Herzens-Worte im Briefkasten
Quelle: ESG GießenDie ESG Gemeinde will in Verbindung bleiben - per Briefpost26.05.2020 red Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Quelle: ESG Gießen„Der echte Brief hat da etwas sehr Persönliches. Es ist wie ein kleines Geschenk, das jede Woche in den Briefkasten kommt“, sagt Studierendenpfarrerin Jutta BecherEin Herzensprojekt der beiden Studierendengemeinden Gießen und Marburg in Corona- Zeiten ist die Post vom „Roten Hahn“. Die beteiligten Studierenden stellen sorgsam und liebevoll einen Brief zusammen, den sie ausgedruckt an die Abonnentinnen und Abonnenten verschicken. „Der Brief wird von einem kleinen Team jede Woche erstellt“, erklärt Jutta Becher, Studierendenpfarrerin der ESG Gießen. Die Gedankenanstöße erscheinen unter dem Logo des Roten Hahns, dem deutschlandweiten Symbol der Evangelischen Studierendengemeinden (ESG).
Kochrezepte, Glaubensimpulse und Fundstücke per Post
Der Anlass für die Aktion sind die Folgen der Corona-Krise: Die evangelischen Studierendengemeinden in Hessen können derzeit keine Veranstaltungen durchführen, die Kochabende fallen aus. „Aufgrund der Hygiene-Abstandsregeln können wir die Räume nicht wie gewohnt nutzen“, erzählt Karin Fahl von der Studierendengemeinde in Gießen. Immerhin wird per Videokonferenz zur wöchentlichen Andacht eingeladen. Allerdings wollte das Team auch ein „analoges“, persönliches Angebot machen – die Brief-Aktion war geboren. Statt eines Kochabends wird zum Beispiel ein Rezept in den Brief eingebunden. Passend zur Erdbeersaison gab es einen Basilikum-Rucola-Salat mit Erdbeeren.
Inhaltliche Bandbreite
In der Post vom roten Hahn gibt es aber auch Gedanken zu Gott und Corona, sowie Impulse zum Glauben. So wird an ein Zitat von Paulus in seinem zweiten Brief an die Gemeinde in Korinth, Kapitel 4, erinnert, als er Gottes Worte aufgreift: „Aus der Dunkelheit soll ein Licht aufleuchten“. Aussagen wie diese könnten auch heute den Alltag in Corona-Zeiten bereichern und zur Hoffnung ermutigen.
In den Briefen sind auch Fundstücke aus dem Journalismus dabei, u.a. der Verweis zum Podcast des NDR mit dem Virologen Christian Drosten. Genauso wie Gedichte, Comics oder Selbstgemaltes und -gebasteltes. Eine Theologiestudentin zitiert zum Beispiel einen Ausschnitt aus dem Klassiker ‚Momo‘ von Michael Ende. Darin geht es um die Zeit und wie unterschiedlich schnell sie manchmal vergeht.
Ideen der Studierenden sind gefragt
„Auch die Redaktion für die Post des Roten Hahns trifft sich per Videokonferenz statt am gemeinsamen Schreibtisch“, erklärt Jutta Becher, Studierendenpfarrerin der ESG Gießen. Jeder könne sich mit seinen Ideen einbringen. „Die Beiträge beziehen sich natürlich auf die aktuelle Situation. Mal schauen wie sich damit auch die Post vom roten Hahn in den nächsten Wochen entwickelt“.
Ein echter Brief – wie kein kleines Geschenk
Der Brief kommt immer dienstags ausgedruckt zum Abonnenten nach Hause. Jutta Becher ist es besonders wichtig, mit den Studenten in Verbindung zu bleiben, auch wenn man sich zurzeit nicht treffen kann. „Der echte Brief hat da etwas sehr Persönliches. Es ist wie ein kleines Geschenk, das jede Woche in den Briefkasten kommt“, berichtet Jutta Becher. Viele berichten ihr von einem digitalen Overflow. Die Aktion wird fortgeführt, solange die Uni digital stattfindet. Wer auch Post vom Roten Hahn bekommen will, kann seine Anschrift an info.esg-giessen@ekhn.de mitteilen.
(Kathleen Retzar)
Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken