EKD-Flüchtlingsbeauftragter Stäblein
Neuer Flüchtlingsbeauftragter der EKD: „Hilfe für Ukraine ist Gebot der Stunde“
EKBO/Matthias KauffmannBischof Christian Stäblein (Berlin)22.03.2022 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat erstmals einen Flüchtlingsbeauftragten. Der Berliner Bischof Christian Stäblein wurde Ende März 2022 dazu berufen. Mit der neu geschaffenen Beauftragung will der Rat der EKD die Bedeutung der Flüchtlingsarbeit hervorheben. Der in Bad Pyrmont geborene Theologe soll außerdem als Vorsitzender der „Kammer für Migration und Integration“ berufen werden. In dieser Funktion folgt er auf Manfred Rekowski, der dieses Amt bis 2021 innehatte. Stäblein selbst ist seit 2019 Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO).
Für Geflüchtete jetzt in der EKD da sein
„Gerade jetzt ist es unsere Aufgabe, für die Menschen da zu sein, die aus der Ukraine zu uns fliehen.“, sagte er. Es sei „die Aufgabe der Stunde“ und er sei §dankbar für die große Anteilnahme und Hilfsbereitschaft in den vielen Gemeinden und Einrichtungen“. Stäblein: Es ist berührend, wie sie für die erschöpften und traumatisierten Kinder, Frauen und Männer da sind. Es ist stete Aufgabe der Kirchen, für die Menschen da zu sein, die ihr Zuhause verlassen mussten, dem Krieg entkommen – in Syrien wie im Jemen. Hilfe in der Not und Bekämpfung der Fluchtursachen gehören zusammen. Gott ist bei dem Menschen, der flieht, darauf vertraue ich. Er ist ein Gott, der mitgeht und im Leid nicht allein lässt.“
Neues EKD-Papier zur Friedensethik vorgestellt
Die Kirchenkonferenz (EKD) hatte sich angesichts des völkerrechtswidrigen militärischen Überfalls des russischen Militärs auf die Ukraine intensiv mit einer neuen friedensethischen Positionierung auseinandergesetzt. In einem Positionspapier unter dem Titel "Frieden für die Ukraine" versuchen die Spitzen der 20 Gliedkirchen dabei die verschiedenen evangelischen Positionen von pazifistisch bis pragmatisch angesichts des Krieges erstmals zusammenzubringen. In der einstimmig verabschiedeten Stellungnahme bekräftigt die Kirchenkonferenz zunächst ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und verurteilt den völkerrechtswidrigen Krieg und dankt für die Spendenbereitschaft in Deutschland. „Hass und Gewalt dürfen nicht das letzte Wort haben,“ so die EKD-Ratsvorsitzende, Präses Annette Kurschus, die das Gremium leitet. Zwar sei Frieden letztlich nicht mit Waffengewalt herzustellen. Dem bleibenden Wunsch nach Gewaltfreiheit stehe angesichts eines Aggressors, der Völkerrecht missachte und Kriegsverbrechen begehe, aber auch die Option gegenüber, die Ukraine mit Waffen zu unterstützen. Kurschus: „Das Selbstverteidigungsrecht der Ukraine im Blick auf die gegen sie gerichteten Aggressionen ist unbestritten.“ (Das komplette Papier ist hier abrufbar)
Ukraine-Koordinierung in Hessen-Nassau
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hatte unter dem Vorsitz von Kirchenpräsident Volker Jung bereits Anfang März einen Koordinationskreis zur Ukraine unter anderem mit Diakonie und Ökumene-Vertretenden gebildet. Die EKHN-Synode hatte zudem bereits Mitte März eine erste Ein-Millionen-Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine beschlossen.
Mehr: www.ekhn.de/Ukraine
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