Dekanat Gießen

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          Für Angelika Angerer wäre Kirche ohne Sozialarbeit unglaubwürdig

          Neue Pfarrerin der Gießener Stephanusgemeinde

          Die evangelische Stephanusgemeinde in der Gießener Weststadt hat mit Angelika Angerer eine neue Pfarrerin, der die diakonische, also die soziale Arbeit der Kirche, am Herzen liegt.

          HartmannAngelika Angerer ist neue Pfarrerin der Gießener StephanusgemeindeAngelika Angerer ist neue Pfarrerin der Gießener Stephanusgemeinde

          „Heute gilt die Diakonie noch als kleine Schwester der Kirche. In 20 Jahren ist das vielleicht genau umgekehrt.“ Viele Menschen werden dann die christliche Botschaft der Nächstenliebe in erster Linie in der sozialen Arbeit der Diakonie erfahren und weniger beim Kirchgang. Was die neue Pfarrerin der Stephanusgemeinde, Angelika Angerer (39), voraussagt, sehen Gesellschaftswissenschaftler ähnlich.

          In Untersuchungen über Kirchenmitgliedschaft haben sie festgestellt: So wenig viele Konfessionslose noch mit Kirche am Hut haben, so sehr begrüßen sie doch deren soziales Engagement. Daraus könnte sich eine Brückenfunktion der Diakonie ergeben: Wenn Kirche noch einen Draht zu den längst Abgewanderten finden kann, dann über ihre soziale Arbeit

          Dienst für Menschen am Rand

          Diakonie leitet sich vom griechischen Wort für Dienst ab. Der Sozialdienst der Evangelischen Kirche setzt sich ein für Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen, die auf Hilfe angewiesen oder benachteiligt sind. Diakonie versteht sich aber auch als politische Lobby für Schwache, erklärt die Theologin. „Diakonie weist daraufhin, was nicht schön ist in der Gesellschaft und sie macht Glauben praktisch erfahrbar.“

          Ohne diakonisches Handeln ist Kirche nicht glaubwürdig, unterstreicht die Pfarrerin. In ihrer neuen Gemeinde in der Gießener Weststadt findet sie zahlreiche Anknüpfungspunkte. Die Gemeinde beherbergt aktuell Flüchtlinge aus Afghanistan, Syrien und Somalia. Immer wieder finden von Abschiebung bedrohte Menschen hier Kirchenasyl, damit ihre Asylanträge noch einmal geprüft werden. Gleich neben dem Gemeindehaus liegt die Kindertagesstätte und das Jugendhaus der Stephanusgemeinde. In der Weststadt ist außerdem die Jugendwerkstatt der Evangelischen Kirche zuhause, die sich intensiv um benachteiligte Jugendliche kümmert. Oder die Gemeinwesenarbeit im Wilhelm-Liebknecht-Haus der Diakonie am Leimenkauter Weg. Dort wird nicht nach Kirchenzugehörigkeit, sondern nach den sozialen Bedürfnissen der Menschen im Stadtteil gefragt. Das alles will Angelika Angerer nun schnell kennenlernen.

          "Elementar sprechen"

          Mit Diakonie kennt sie sich gut aus. Denn zunächst hat sie Heilpädagogik studiert. Kleine Kinder mit unterschiedlichsten Behinderungen frühzeitig zu fördern, sie zu ermutigen und in ihrer Entwicklung zu unterstützen hat sie dabei gelernt. Parallel studierte sie Theologie in Bochum und Wuppertal und wurde 2009 Pfarrerin in Ewersbach, nördlich von Dillenburg. 2013 wechselte sie als persönliche Referentin des ersten hessischen Diakonie-Vorsitzenden Dr. Wolfgang Gern nach Frankfurt. Sie hat bei der Diakonie trainiert, präzise zu formulieren. Ihr Anliegen ist es, die christliche Botschaft auch für Menschen verständlich zu machen, die nicht zur Kirche gehören. „Elementar sprechen“ nennt sie das. Für die vor ihr liegende Gemeindearbeit, ob Gottesdienst, Hausbesuche sowie Taufen und Bestattungen ist das nicht weniger wichtig. Zu oft schließt theologische Sprache einfache Gemeindemitglieder oder Außenstehende aus.

          Angelika Angerer ist nicht weit von Gießen, in Lang-Göns, „im Schatten des Kirchturms“, aufgewachsen. Als Kind und Jugendliche ging sie in der Kirchengemeinde ein und aus. Die neue Pfarrerin ist verheiratet und hat eine eineinhalbjährige Tochter. Seit der Geburt war sie in Elternzeit. Nun steigt sie wieder mit einer halben Pfarrstelle ein.

          In der Stephanusgemeinde werden zwei Stellen neu besetzt.
          Die ganze Stelle in der Stephanusgemeinde übernimmt Peter Willared, der über 20 Jahre Pfarrer der Gießener Wicherngemeinde war. Kürzlich wurde er dort verabschiedet. Er sucht neue Aufgaben und bringt dabei Erfahrungen aus dem Gießener Osten in die Weststadt mit.
          Am Sonntag, 11. September, 14 Uhr, werden Pfarrerin Angerer und Pfarrer Willared im Gottesdienst in der Stephanuskirche in ihr neues Amt eingeführt.

           

           

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