Dekanat Gießen

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          Dekanatssynode befasste sich mit Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung

          Menschen mit Kirche zufrieden

          M. HartmannPeter Scherle, Theologieprofessor in Herborn

          Vor Mutlosigkeit und Aktionismus angesichts sinkender Mitgliederzahlen hat der evangelische Theologieprofessor, Peter Scherle (Herborn), die Kirchengemeinden gewarnt. Bei der Tagung der Synode des Evangelischen Dekanats am 18. April in der Gießener Petruskirche stellte er die im vergangenen Jahr veröffentlichte Kirchenmitgliedschaftsstudie der Evangelischen Kirche vor.

          Die Tendenz zur Entkirchlichung in Europa könne nicht durch „höhere Anstrengung“ aufgehalten werden. Dabei wies Scherle auf die Ergebnisse der Umfrage unter aktiven Mitgliedern aber auch der Kirche Fernstehenden hin. Von der Kirche würden drei elementare Dinge erwartet: Fürsorge für Schwache, Gottesdienst und Begleitung der Menschen in unterschiedlichsten Lebenslagen. „Und das macht die Kirche nach Ansicht der Befragten gut“, so Scherle.

          Um sich mit der Kirche identifizieren zu können seien Gottesdienste, Kirchengebäude sowie Pfarrerinnen und Pfarrer maßgeblich. Dabei stehe die Bedeutung des Gottesdienstes an erster Stelle. Scherle wies darauf hin, dass nicht nur der Sonntagsgottesdienst, sondern auch Gottesdienste bei Schulfeiern oder der Kirmes, bei Taufen, Trauungen, Beerdigungen oder etwa am Reformationstag, das Bild der Menschen von der Kirche prägen. Außerdem fördere ein atmosphärisch starkes Kirchengebäude die Identifikation. Fernstehende beträten leichter eine Kirche als ein Gemeindehaus. Das bezeichnete Scherle als das „mit einer hohen Schwelle versehene Wohnzimmer der Kerngemeinde, das nur mit großen Hemmungen betreten werde“.

          „Pfarrer sind das Gesicht der Kirche“

          Eine „Schlüsselrolle“ für die Übereinstimmung mit der Kirche nehmen nach der Untersuchung Pfarrerinnen und Pfarrer ein. „Mehr als drei Viertel der Befragten kennen die Pfarrpersonen vor Ort, namentlich oder vom Sehen.“ Um öffentlich als „Gesicht der Kirche“ wahrgenommen werden zu können, sollten Pfarrer von administrativen Pflichten, wie Verwaltung und Bauunterhaltung, oder der Aufrechterhaltung „vereinskirchlichen Lebens“ entlastet werden. „Die bisherige Praxis entzieht ihnen Kraft und Zeit für die Aufgabe der öffentlichen Kommunikation des Evangeliums“, betonte der Theologe. Scherle forderte die Kirche auf, sich auf weniger Mitglieder und sinkende Einnahmen einzustellen und sich auf „exemplarische Arbeit“ zu konzentrieren: „Jesus hat auch nicht flächendeckend geheilt“.

          "Ausnahmezustand" in der HEAE

          Dekan Frank-Tilo Becher wies in seinem Bericht für die Gemeindevertreter auf die Flüchtlingsarbeit der Kirche in der Hessischen Erstaufnahme für Asylbewerber in Gießen (HEAE) hin. Er sprach von einem „Ausnahmezustand“ angesichts der aktuell hohen Flüchtlingszahlen. Die engagierte Arbeit der staatlichen Angestellten sowie der kirchlichen Beraterinnen und vieler ehrenamtlicher Mitarbeitenden finde unter sehr belastenden Arbeitsbedingungen statt. Allerdings werde es noch „Zeit brauchen, hier Entlastung zu schaffen“. Becher informierte auch darüber, dass die soziale Arbeit der Jugendwerkstatt Gießen ab Juli mit einer Pfarrstelle gefördert und unterstützt werde.

           

          Im Gottesdienst zu Beginn der Synodentagung wurde der neue Ökumenepfarrer des Dekanats, Pfr. Bernd Apel (Großen-Buseck), in sein Amt eingeführt. Seine Aufgabe ist es, Gemeinden für das Gespräch mit anderen christlichen Konfessionen und Religionen zu beraten und zu informieren sowie den Kontakt zu anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften, etwa islamischen Gemeinden zu pflegen. Bereits seit über zehn Jahren ist er mit dieser Aufgabe in den Dekanaten Grünberg, Hungen und Kirchberg betraut.

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