Erfolgreicher Protest von Eltern und Kirchengemeinden
Kita bleibt in Bieber
Kita BieberDie Kita bleibt in Bieber.13.04.2015 mhart Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Die Kindertagesstätte der Emmausgemeinde Biebertal-Bieber und der Kindergarten der Kirchengemeinde Rodheim-Vetzberg behalten ihre Standorte. "Ich finde es klasse", sagt Emmaus-Pfarrer Matthias Henkel spontan. Die Emmausgemeinde Bieber habe in den vergangenen Jahren viel Zeit und Kraft, nicht zuletzt auch viel Geld in Veränderungen des pädagogischen Konzepts der Bieberer Kindertagesstätte investiert.
Dennoch sollte die Kindertagesstätte in Bieber möglicherweise geschlossen werden, unter anderem, weil der Bau heutigen Anforderungen nicht entspreche. Geplant war eine Zusammenlegung mit dem Kindergarten in Rodheim-Vetzberg. Da hatte die Kommune die Rechnung aber ohne die Eltern gemacht. "Sie haben 1000 Unterschriften gesammelt", sagt Pfarrer Henkel, auch bei Unterstützern außerhalb des Ortes.
In einem gemeinsamen Brief an kommunalpolitische Vertreter sprachen sich Eltern und Kirchenvertreter für den Erhalt und die Sanierung der Kita aus. Die Schließung bedeute einen Verlust an Infrastruktur in Bieber, das sei ein negatives Signal für die Einwohner von Bieber und ein schlechtes Vorzeichen für die demografische Entwicklung des Ortsteils. "Gerade eine wohnortnahe Kinderbetreuung macht Bieber auch für junge Familien lebenswert", heißt es in dem Schreiben, unterzeichnet vom Kirchenvorstandsvorsitzenden.
Eine Zusammenlegung lehnten die Gemeinden aus pädagogischen Erwägungen ab. "Wir teilen die vom Elternbeirat der Kindertagesstätte Bieber vorgebrachten Sorgen und Wünsche", betonen die Gemeinden in dem Brief. Kinder bräuchten für ihre Entwicklung überschaubare Einrichtungen und keinen Großbetrieb, heißt es weiter. "Wir sehen auch die Notwendigkeit für wohnortnahe und fußläufige Betreuung der Kinder." Es laufe den Bedürfnissen junger Familien und pädagogischen Einsichten zuwider, Kinder dieses Alters mit dem Auto in einen anderen Ortsteil fahren zu müssen. Besonders Familien, in denen beide Elternteile berufstätig sind, seien darauf angewiesen, dass auch Großeltern die Kinder ohne Auto in die Kindertagesstätte bringen und von dort abholen können.
Außerdem sei mit einem für die Kinder nicht gerade förderlichen höheren Verkehrsaufkommen im Umfeld der Kindertagesstätte in Rodheim und des Kindergartens in Vetzberg zu rechnen. Die Vertreter der Kirchengemeinden plädieren deshalb für die Sanierung der Gebäude der Kindertagesstätte in Bieber und des Kindergartens in Vetzberg durch die Kommune, die Eigentümerin dieser Liegenschaften ist. Die Kommunalvertreter sehen das wohl genauso. Denn nun soll der Kindergarten in Rodheim-Vetzberg saniert werden und mit einem kleinen Anbau heutigen Ansprüchen gerecht werden. Neubau oder Sanierung ist für Bieber noch offen.
Die Betriebserlaubnis gilt noch bis 31. August. "Besonders für die unter Dreijährigen braucht es einen Ruheraum, für inklusives Arbeiten müssen die Räume barrierefrei sein, der Brandschutz muss auf neuesten Stand gebracht werden", erklärt Pfarrer Henkel. Und wieder sind Biebers Eltern ganz groß: Sie haben schon Zeichnungen fertig für eine Feuertreppe und eine Rollirampe. Das macht nicht nur den Pfarrer glücklich. (Seeger_Sonntags-Zeitung/Hartmann)
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