Flüchtlingsseelsorge
Kirchenpräsidentin besucht Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen
R.Müller
25.06.2025
mhart
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Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich führte die Gäste, darunter auch die Staatssekretärin Katrin Hechler aus dem hessischen Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales durch die verschiedenen Bereiche der Erstaufnahmeeinrichtung. Im Ankunftszentrum mit der „Aufnahmestraße“ werden Personendaten aufgenommen und am Ankunftstag ein erster medizinischer Check-Up vorgenommen. Zu den Angeboten für Geflüchtete gehören zusätzlich zu den Unterbringungsmöglichkeiten im Wohnbereich ein Kindergarten und ein Klassenraum, außerdem Freizeitangebote im sogenannten „Camp“.
Bereits vor der offiziellen Führung besuchten Tietz und Tag das „Get-Together-House“, ein kirchliches Freizeitangebot innerhalb der Erstaufnahme. Hier erhielten die Kirchenpräsidentin und der Diakonie-Chef Einblicke in typische Tagesabläufe der kirchlich betriebenen Asylverfahrensberatung, Freizeitarbeit sowie einem Sozialraumprojekt in unmittelbarer Nachbarschaft zur Erstaufnahme.
Mit persönlicher Betroffenheit schilderten Nour El Houda Ben Ali und Laura Kahlbaum, beide Asylverfahrensberaterinnen des Evangelischen Dekanats Gießen, schilderten den Besuchern die alltägliche Beratungssituationen: „Stellen Sie sich vor: Sie kommen aus Syrien oder Afghanistan nach Deutschland. Dort erhalten Sie ein Behördenschreiben in deutscher Sprache: Ihnen werden alle finanziellen Mittel gestrichen. Und dann sitze ich da im Beratungsgespräch und erläutere: Das steht da zwar, aber das stimmt nicht. Du kannst dagegen klagen, und du bekommst ganz sicher Recht. Denn die Behörde, die dir das schreibt, verstößt gegen das deutsche Gesetz.“ Zena El-Jaraan, Ehrenamts- und Projektkoordinatorin des Evangelischen Dekanats im Camp, beschrieb die Belastung der Bewohner:innen des Camps, die bis zu 18 Monate in der Massenunterkunft verbleiben zu müssen.
Nach dem Gespräch zeigten sich Tietz und Tag beeindruckt von der Kompetenz der kirchlichen Mitarbeiterinnen.
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