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          Gewaltverbrechen in Hanau

          Kirchenpräsident Volker Jung und Bischöfin Beate Hofmann erschüttert über Tat

          Gettyimages/franz12

          Fassungslosigkeit nach der schrecklichen Gewalttat in Hanau: Offenbar aus fremdenfeindlichem Motiv erschoss ein Mann neun Menschen. Der Generalbundesanwalt hat die Ermittlungen übernommen. Die Kirchen vor Ort spenden Beistand.

          pixabay

          Nach den tödlichen Schüssen in Hanau hat der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung Fassungslosigkeit über das mutmaßliche Attentat geäußert. Auf seiner Facebookseite schreibt er: „Wir sind entsetzt über das grausame Verbrechen in Hanau. Wir beten für die Opfer und alle, die jetzt trauern. Wir beten für die Menschen, die ermitteln und Hilfe leisten. Wir beten für Hanau.”

          Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Beate Hofmann, hat sich über das Gewaltverbrechen in Hanau ebenfalls erschüttert gezeigt. „Wir trauern mit den Angehörigen der Toten und sprechen ihnen unser Beileid aus. Wir beten für die Trauernden. Wir beten für die an Leib und Seele Verletzten, dass sie wieder gesund werden“, sagte sie am Donnerstag in Kassel. Man wisse sich mit allen Einsatzkräften und mit den Notfallseelsorgern verbunden, die im Einsatz waren und sind.

           

          Gedenken am Abend in Hanau und Frankfurt

          Die vergangene Nacht habe das Leben in Hanau verändert, sagte Hofmann. Die Evangelische Kirche werde sich weiter für ein friedliches Zusammenleben in der Stadt einsetzen. Viele Kirchen der Stadt stünden derzeit zur Einkehr, zum Gebet und zum Gespräch offen.

          Die Stadt Hanau lädt um 18 Uhr zu einer Mahnwache auf dem Marktplatz” ein. An dieser Mahnwache werde auch der Hanauer Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) teilnehmen, sagte die städtische Pressesprecherin Ute Wolf den Evangelischen Pressedienst (epd). Es würden zudem weitere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens erwartet. Genaueres sei momentan noch nicht bekannt.

          Zur gleichen Zeit ist auch in Frankfurt eine Kundgebung an der Paulskirche angekündigt. Ebenso auf dem Seligenstädter Marktplatz laden die Kirchengemeinden Seligenstadt und Mainhausen zu einer Trauerkundgebung ein. Beginn ist um 19 Uhr.

          Angesichts des Gewaltverbrechens in Hanau am Mittwochabend mit insgesamt elf Toten haben alle evangelischen Kirchen in der Stadt am Donnerstag ihre Pforten geöffnet. Man wolle den Menschen Orte bieten, an denen sie Trost finden könnten, sagte Martin Lückhoff, Dekan des Kirchenkreises Hanau, am Donnerstag dem epd. In den Kirchen lägen Texte aus, die für solche Krisenfälle vorbereitet seien.

          Während der Nacht bis in die frühen Morgenstunden hinein seien insgesamt sieben Pfarrer als Notfallseelsorger vor Ort gewesen, sagte Lückhoff. Fünf Pfarrer kamen aus Hanau, zwei weitere aus Schlüchtern. Die Seelsorger hätten an den Tatorten gewirkt und Angehörige, aber auch Rettungskräfte betreut. Er selbst stehe in Kontakt mit dem Büro des Oberbürgermeisters, auch mit der muslimischen Gemeinde sei eine Kontaktaufnahme erfolgt. Es zeichne sich ab, dass möglicherweise viele Jugendliche unter den Opfern seien. Am Abend wolle man bei einem Treffen der Hanauer Pfarrer in Absprache mit Bischöfin Hofmann überlegen, welche kirchlichen Angebote es über die Notfallseelsorge hinaus für die Menschen geben könne, sagte Lückhoff.

           

          Anteilnahme von Muslimen und Juden

          Auch die Islamverbände in Deutschland haben die mutmaßlich fremdenfeindliche Gewalttat mit elf Toten im hessischen Hanau als „unsäglichen Terrorangriff” verurteilt. Das Ziel des Angriffs seien laut Bekennerschreiben Migranten, insbesondere Muslime gewesen, erklärte der Koordinationsrat der Muslime (KRM) am Donnerstag in Köln. „Es ist jetzt die Zeit, zusammenzurücken und zusammenzustehen”, sagte KRM-Sprecher Zekeriya Altug. „Wir rufen alle Akteure der Gesellschaft auf, ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen der Solidarität mit den Opfern rechter Hetze und rechten Terrors.”

          Die Politik habe das Problem der rechten Gewalt zu lange unterschätzt, kritisierte Altug. „Die Zeit für Worte ist vorbei. Wir fordern Politik und Behörden auf, zu handeln.” Zugleich sprach der KRM-Sprecher den Familien der Opfer sein Beileid aus. „Unsere Gebete sind mit ihnen.” Der Zentralrat der Juden erklärte bei Twitter, die „offenbar rechtsextrem motivierten Morde” seien erschütternd.  

           

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