Dekanat Gießen

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          Jung im Limburger Dom

          Kirchenpräsident: Ökumenisch gegen Rassimus eintreten

          EKHN/RahnLimburger DomLimburger Dom

          Ein evangelischer Kirchenpräsident predigt im katholischen Dom - und er soll auch noch etwas zu Martin Luther sagen? 500 Jahre nach dem Thesenanschlag ist das möglich. Am Sonntag gab es in Limburg eine große ökumenische Geste zum Reformationsjahr 2017.

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          Volker Jung predigt im Limburger Dom Kirchenpräsident Jung und Weihbischof Löhr (r)

          Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hat am Sonntagabend, 19. März im Limburger Dom evangelische und katholische Christen gemeinsam dazu aufgerufen, entschiedener gegen Rassismus und Populismus in der Gesellschaft einzutreten. Jung nehme wahr, wie gegenwärtig Aggressivität zunehme und menschenverachtende Töne wüchsen, sagte der höchste Geistliche der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in der Reihe der traditionellen Fastenpredigten des Limburger Domkapitels. Aus christlicher Sicht sei es nicht hinnehmbar, wenn Ängste geschürt oder Menschengruppen pauschal verunglimpft würden, so der Kirchenpräsident.

          Allen Menschen zuwenden

          Im Christentum sei die Erkenntnis zentral, dass Gott sich in Jesus Christus allen Menschen zugewandt habe. Jung: „Gottes Liebe gilt allen Menschen – wer auch immer sie sind, wo auch immer sie herkommen, was auch immer sie glauben. Im Glauben an Christus kann man nur jeder Form von Diskriminierung und jeder Form von Rassismus entgegentreten.“ Jung wies in diesem Zusammenhang auf die Internationalen Wochen gegen Rassismus hin, die zurzeit stattfinden. Der Kirchenpräsident würdigte besonders, dass gerade im Gedenkjahr der Reformation die Ökumene auf einem sehr guten Weg sei. „Christinnen und Christen aller Konfessionen sind gemeinsam gefordert, in dieser Welt glaubwürdig Jesus Christus zu bezeugen“, erklärte Jung.

          Jeder kann in die Irre gehen

          Für die evangelische Kirche war es und ist es nach Worten des Kirchenpräsidenten deshalb auch wichtig, sich mit den „schlimmen antijüdischen Äußerungen Martin Luthers auseinanderzusetzen und sie zurückzuweisen“. Der Reformator hatte sich vor allem in seinem Spätwerk immer wieder judenfeindlich geäußert. Zuletzt hatte sich die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) im Jahr 2015 vom Antijudaismus Luthers distanziert. Nach Ansicht Jungs ist an der Person Luther selbst erkennbar, „wie erfahrene oder gefühlte Bedrängnisse Menschen in die Irre führen können“. Davor sei niemand geschützt. Um gravierenden Irrtümern vorzubeugen sei es „umso wichtiger, immer wieder Halt und Orientierung bei Gott zu suchen – auch und gerade in der Gemeinschaft der Christinnen und Christen in aller Welt“. Das Motto des Gottesdienstes mit Kirchenpräsident Jung im Limburger Dom lautete „Früchte des Baumes - Kennzeichen evangelischen Christseins“. Die Liturgie feierte der Limburger Weihbischof Thomas Löhr. 

           

           

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