Dekanat Gießen

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          Kirchen ziehen Bilanz ihrer Beteiligung an der Landesgartenschau

          „Kirche mit Leuchtkraft“

          LichtKirche bei Nacht (Foto: Hartmann)LichtKirche bei Nacht (Foto: Hartmann)

          Die Kirchen haben eine positive Bilanz ihres gemeinsamen Auftritts auf der Hessischen Landesgartenschau in Gießen gezogen. Alleine zu den 26 Gottesdiensten an den Sonn- und Feiertagen kamen mehr als 5.000 Gäste zur „LichtKirche“, die im Frühjahr auf dem Gelände der Gartenschau errichtet worden war.

          An den 163 Veranstaltungstagen bot die evangelische und katholische Kirche ein Programm mit rund 500 Punkten an, zu denen unter anderem tägliche Andachten, Kinderfeiern, Konzerte von Rock bis Klassik sowie Kabarettauftritte und Lesungen gehörten. Beliebt waren bei den Besucherinnen und Besuchern auch die Spätöffnungszeiten im Park mit der bunt beleuchteten „LichtKirche“ bei Nacht.

          Familien ließen ihre Kinder auf der Landesgartenschau taufen

          Für Aufsehen sorgte zuletzt, dass 28 Familien ihre Kinder in dem transportablen Gotteshaus auf dem Ausstellungsgelände in der Wieseckaue taufen ließen. Ein Großteil der knapp 500.000 Gäste der Landesgartenschau hat darüber hinaus das besondere Gebäude und das kirchliche Programm wahrgenommen. Insgesamt fünf hauptamtliche und 120 ehrenamtliche Mitarbeitende beider Konfessionen begleiteten das Angebot der Kirchen von April bis Oktober und standen als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner bereit. Erstmals hatten in Gießen die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) sowie das Bistum Mainz bei einer Landesgartenschau zusammengearbeitet. Die mobile „LichtKirche“ wird nach dem Ende der Gartenschau wieder abgebaut und spätestens im Vorfeld der Feierlichkeiten zum 500-Jahr-Jubiläum der Reformation im Jahr 2017 bei neuen Veranstaltungen zu sehen sein.

          Abschlussgottesdienst am Sonntag mit Gospel und Big-Band

          Die Kirchen beenden ihren gemeinsamen Auftritt bei der fünften Hessischen Landesgartenschau am kommenden Sonntag mit einem ökumenischen Gottesdienst unter dem Motto „Übers Danken“. Auf der Hauptbühne des Landesgartenschaugeländes werden ab 12 Uhr die Stellvertreterin des Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Ulrike Scherf, Propst Helmut Wöllenstein von der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck sowie der Mainzer Weihbischof Ulrich Neymeyr, der gerade zum Bischof von Erfurt ernannt wurde, einen gemeinsamen Dankgottesdienst feiern. Für Musik sorgt „Gospel meets Big Band“ unter der Leitung von Wolfgang Diehl.

          Kirchenpräsident Jung: Dem Glauben ein persönliches Gesicht geben

          Auch der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung, zog ein positives Resümee des kirchlichen Engagements in Gießen. Als eines der „Erfolgsgeheimnisse“ bezeichnete er die besondere Architektur der „LichtKirche“ aus Holz und Plexiglas. Das mobile Gebäude habe „Transparenz und Offenheit ausgestrahlt und die Menschen so neu für die Kirche begeistert“. Dies hätten auch die 28 Familien gezeigt, die ihre Kinder in der „LichtKirche“ taufen ließen. „Die Kirche auf der Landesgartenschau hat viele angeregt, darüber nachzudenken, was es heißt, heute Christ zu sein und Christ zu werden“, so Jung weiter. Daneben habe die „LichtKirche“ aber auch das, „was Kirche für die Menschen zu bieten hat, nach außen getragen“. Dazu hätten die vielen Gesprächsangebote aber auch besondere Gottesdienste oder Musikveranstaltungen beigetragen. „Die vielen ehrenamtlich und hauptamtlich Engagierten haben der Kirche auf der Landesgartenschau ein persönliches Gesicht gegeben. Das wird in einer immer schwerer überschaubaren und anonymer werdenden Welt immer wichtiger“, ergänzte Jung.

          Dekan Frank-Tilo Becher: Lichtkirche hinterlässt in Gießen einen bleibenden Eindruck

          „Die Lichtkirche hinterlässt in Gießen einen bleibenden Eindruck“, unterstrich der evangelische Dekan Frank-Tilo Becher. In der Wieseckaue sei eine „Gemeinde auf Zeit“ entstanden. Die Gäste der Landesgartenschau haben von der LichtKirche intensive Erfahrungen und Erlebnisse mitgenommen. In vielen Rückmeldungen höre er von „Momenten der Anrührung, die sich in den Andachten, Konzerten, Aktionen – oder einfach in der Stille des Ortes ereignet haben“. Er hoffe, dass diese Freude von viele Besuchern und Mitwirkenden in ihre Kirchengemeinden und an neue Orte ehrenamtlichen Engagements mitgenommen wird. Das kirchliche Leben in Gießen sei jedenfalls in diesen Wochen „reich beschenkt“ gewesen.“

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