Dekanat Gießen

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          Dekanatssynode tagte in der Luthergemeinde

          Jugendarbeit, soziale Lage und Flüchtlingssituation

          Die Zahl sozial benachteiligter Menschen, die bei Beratungsstellen der Diakonie um Hilfe bitten steigt. Das berichtete der Leiter der Diakonie Gießen, Holger Claes, bei der Synodaltagung des Dekanats am 26. September. Zuvor hatte die Synode ausführlich über den Einsatz von Gemeindepädagogen und die Verteilung von Finanzmitteln für die Jugendarbeit in Kirchengemeinden beraten.

          Rund 90 Vertreter der Gemeinden und kirchlichen Einrichtungen gehören der Dekanatssynode an (Foto: Hartmann)Rund 90 Vertreter der Gemeinden und kirchlichen Einrichtungen gehören der Dekanatssynode an (Foto: Hartmann

          Die Zahl sozial benachteiligter Menschen, die bei der  Schuldnerberatung, der „Gießener Tafel“ oder anderen Beratungsstellen der Diakonie um Hilfe bitten steigt. Das berichtete der Leiter des Diakonischen Werks, Holger Claes, bei der Synodaltagung des Evangelischen Dekanats Gießen am Freitagabend, 26. September in der Luthergemeinde.  Gleichzeitig stagnierten die Zuweisungen der Stadt, des Landkreises und anderer Sozialleistungsträger für diese Arbeit, sagte Claes . Langfristig werde es noch schwieriger, Sozialarbeit zu finanzieren.  Die Beratungsarbeit der Diakonie Gießen koste derzeit knapp 4,3 Millionen Euro jährlich. 13 Prozent davon werden aus Kirchensteuermitteln finanziert, so der Diakonie-Leiter vor den rund 90 Gemeindevertretern aus Gießen und dem Umland. Claes appellierte an die Kirchengemeinden, die Spendensammlungen der Diakonie im Frühjahr und Herbst stärker zu unterstützen. Vor dem Hintergrund wachsender Flüchtlingszahlen habe die Diakonie auch zusätzliche Aufgaben übernommen. Im Umfeld neuer Gemeinschaftsunterkünfte in Biebertal, Kinzenbach  und Langöns bauten Mitarbeiter der Diakonie „Ehrenamtskreise“ auf und kümmerten sich um Asylsuchende. Es gehe um „Willkommenskultur“ und die Integration von Menschen, die vor Krieg und Elend geflohen seien. Derzeit plane die Diakonie außerdem mit der Gießener Lukasgemeinde ein „Migrationscafe“ in deren Kirche.

          Situation in Asyl-Erstaufnahmeeinrichtung „überraschend ruhig“

          Maria Bethge, die im Auftrag der Evangelischen Kirche Asylsuchende  in der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung (HEAE) in Gießen berät, berichtete über die Situation in der Einrichtung. Derzeit hielten sich rund 2.300 Flüchtlinge in der Einrichtung auf, zehnmal so viel wie vor fünf Jahren. Bethge nannte die Situation angesichts der Enge „angespannt, aber überraschend ruhig“. Sie äußerte große Anerkennung für die Leistungen der HEAE-Mitarbeiter unter den derzeit  schwierigen Arbeitsbedingungen. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern bleiben  in Hessen „die Türen für Flüchtlinge offen und jeder bekomme ein Bett und ein Dach über dem Kopf“. Maria Bethge berichtete auch über ihre Beratungsarbeit. Jüngst habe das Bundesverfassungsgericht in zwei Fällen entschieden, dass Flüchtlingsfamilien mit kleinen Kindern nicht in Länder wie Bulgarien oder Italien abgeschoben werden dürfen, wo sie derzeit von Obdachlosigkeit bedroht seien. Diese Entscheidungen, so Bethge, seien auf ihr Betreiben hin gefällt worden. Kritisch äußerte sie sich darüber, dass es Asylsuchenden weiterhin verwehrt sei, Arbeit aufzunehmen und die Menschen nicht dabei unterstützt würden, die deutsche Sprache zu lernen.

          Unterstützung für die „Jugendwerkstatt“

          Die Gemeindevertreter bewilligten 12.000 Euro aus dem Dekanatshaushalt für die Arbeit der kirchlichen „Jugendwerkstatt Gießen“ mit jugendlichen Schulverweigerern. In dem Projekt "Die zweite Chance" können Jugendliche ab zwölf Jahre unterschiedliche Angebote nutzen. Ziel ist, sie in dieser Zeit soweit zu stärken und zu stabilisieren, dass sie wieder zur Schule gehen und ihren Abschluss machen. Entweder finden die Hilfen ganz in der Schule und im Elternhaus statt. Es gibt auch Teilnehmer, die aufgrund ihrer speziellen Situation eine Weile gar nicht die Schule besuchen. Sie gehen dann täglich in die Jugendwerkstatt, sind dort in verschiedenen Arbeitsbereichen praktisch tätig und erhalten zusätzlich Stützunterricht sowie sozialpädagogische Gruppenangebote. Der Geschäftsführer der Jugendwerkstatt, Wolfgang Balser, berichtete vom Erfolg des 2009 gestarteten Projekts. Fast alle Jugendliche besuchten später wieder die Schule und machten einen Abschluss. 

          Zuvor hatte die Synode ausführlich über den Einsatz von Gemeindepädagogen und die Verteilung von Finanzmitteln für die Jugendarbeit in Kirchengemeinden beraten.

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