Dekanat Gießen

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          Jahresempfang des Evangelischen Dekanats Gießen

          "Fremdlinge immer in Schutz nehmen"

          Rolf OeserStephan KrebsStephan Krebs

          An der Haltung gegenüber Flüchtlingen lässt die Bibel keinen Zweifel: Fremdlinge werden immer in Schutz genommen. Das war der Kern des Festvortrags von Pfarrer Stephan Krebs beim Jahresempfang des Evangelischen Dekanats Gießen am Sonntagabend, 1. November im Mathematikum.

           „Flüchtlinge - Ernstfall für Grundgesetz und Glauben“ lautete das Thema des Vortrags von Krebs, der die Öffentlichkeitsarbeit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau leitet. Vom Kern der biblischen Botschaft sei Christen ein „besonderer Blick“ aufgetragen. Es gehe darum, diejenigen in den Blick zu nehmen, die in irgendeiner Weise an den Rand gedrängt werden, die Hilfe brauchen, denen Unrecht geschieht.
          Zu den über 100 Gästen aus Kirche, Gesellschaft und Politik beim Dekanatsempfang gehörte auch der neue Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich.

          Stephan Krebs wies darauf hin, dass die Bibel die Menschen immer wieder dazu ermahne, Fremdlinge freundlich aufzunehmen, aus Einfühlungsvermögen und weil Fremdlinge Gott besonders am Herzen lägen. Im Alten Testament seien viele Regeln und Grundsätze festgeschrieben. Jesus habe die theologische Begründung weitergeführt: „Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen.“ Wer als sage, „man müsse die Flüchtlinge abwehren, um das christliche Abendland zu schützen, habe etwas Entscheidendes an Jesu Botschaft nicht verstanden“, so Krebs.

          Zur praktischen Integration könne die Kirche gut beitragen. „Als Kirchen haben wir eine einzigartige Mischung aus Gaben und Kompetenzen einzubringen. Wir verbinden die persönliche Hilfsbereitschaft zahlreicher Ehrenamtlicher mit der Erfahrung eines professionellen Sozialverbands.

          Wir haben flächendeckende kirchliche Strukturen, sie reichen von zentralen Fachdiensten für Flüchtlingsarbeit über die regionalen Dekanate bis zu den Kirchengemeinden mit ihrer guten Vernetzung in die Bevölkerung vor Ort.“

          Was die Kirche im Einzelnen beitragen könne, sei, so Krebs wörtlich:

          • Das nicht immer populäre Anliegen der Flüchtlinge in der Gesellschaft überzeugend vertreten
          • Dem kurzfristigen Engagement Wohlmeinender mittelfristige Perspektiven geben
          • Den Ehrenamtlichen, die ermüden, zu einer Nachfolgeregelung verhelfen, damit die Einstiegsängste abbauen.
          • Begleitungskompetenz für Ehrenamtliche einbringen z.B. im Umgang mit Frust, Selbstüberforderung, Ausstiegswünschen, Engagement auf Zeit, ausbleibender Dank
          • Interkulturelle Kompetenz
          • Unsere Kitas sind die ersten Begegnungs- und Lernorte für gemeinsames Leben.
          • Unsere Gemeindehäuser sind Versammlungs- und Begegnungsflächen
          • Unsere Beratungsangebote helfen vielen.

          Der Wortlaut des Vortrags als PDF-Download

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