Dekanat Gießen

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          Nistkästen in der Gießener Petruskirche gebaut

          Gießener Glockenturm für Mauersegler

          HartmannKirchenvorsteher Prof. Volker Klingmüller hat sich seit langem für das Projekt Lebensraum Kirche engagiertKirchenvorsteher Prof. Volker Klingmüller hat sich seit langem für das Projekt Lebensraum Kirche engagiert

          Im Glockenturm der Gießener Petruskirche sind jetzt 20 Wohnungen eingerichtet worden. Für Mauersegler. Damit die Vögel die neuen Brutkästen im 42 Meter hohen Turm finden, werden sie mit Mauersegler-Tönen aus einem Lautsprecher angelockt. Eine Wissenschaftlerin begleitet das Projekt.

          Bildergalerie

          Insgesamt 20 "Wohnungen" bieten die Nistkästen den Mauerseglern Bald sollen Mauersegler und Wanderfalke auf dem Turm der Gießener Petruskirche heimisch werden

          „Mauersegler sind gesellige Tierchen, die schnell reagieren, wenn bereits Artgenossen vor Ort sind“, erklärt Prof. Volker Klingmüller vom Kirchenvorstand der Evangelischen Petrusgemeinde. „Wir sind als Kirche verantwortlich für die Schöpfung und haben einen Auftrag, uns um die Erhaltung des Artenreichtums zu kümmern“, sagt Klingmüller. Er hat sich seit längerem für das Projekt Lebensraum Glockenturm eingesetzt.  Die Kirchengemeinde hätte eigentlich nichts davon, außer Kosten, deren Übernahme das Regierungspräsidium Gießen aber zugesagt hat.

          Für Tauben zu klein

          Um die Nistkästen aus Holz einzusetzen, wurden die mit Gittern vor Tauben geschützten Schalllöcher des Glockenturms geöffnet. Gebaut und montiert hat die Kästen der auf Umwelttechnik spezialisierte Ingenieur Oliver Wegener aus Krofdorf. Die Öffnungen sind gerade groß genug für die zierlichen Mauersegler. Tauben scheitern wegen ihrer Leibesfülle und „wenn sich mal ein Sperling oder ein Star einnistet, ist das auch gut, denn die Vögel haben unterschiedliche Nistzeiten“, so Wegener.

          Mauersegler bleiben immer in luftiger Höhe

          Das Projekt, insbesondere das Nistverhalten, wird von der Gießener Biologie-Professorin Dr. Petra Quillfeldt wissenschaftlich begleitet. Speziell der Bruterfolg und die Bewegung der Tiere interessieren sie. Dafür wird sie die Vögel beringen und mit einem winzigen Sender versehen, um deren räumliche Bewegung im Brutgebiet zu erforschen. Wie weit sich die Mauersegler in welcher Wetterlage bewegen und welche Nahrung diese Luftjäger aufschnappen, das ist im städtischen Gebiet noch ein weißer Fleck. Aus dem Kot der Tiere kann sie die Nahrung analysieren und damit auch Rückschlüsse auf die Dichte und Vielfalt der Insekten im Lebensraum der Vögel ziehen.

          Mauersegler, die nicht mit Schwalben, sondern mit Kolibris verwandt sind, leben ganzjährig in der Luft. Sie fangen sich in luftiger Höhe nicht nur die Nahrung, sondern auch schwebende Teile als Nistmaterial, weiß die Verhaltensforscherin. „Die Chance, dass sich bald Mauersegler einnisten ist sehr groß“, sagt sie. Sie habe zuvor das Stadtgebiet erkundet und weiß, dass die Vögel schon auf die Nistplätze warten. Selbst das regelmäßige Glockengeläut und einfliegende Notrettungs-Helikopter auf dem gegenüberliegenden Klinikum sind kein Hindernis. „Die Wohnungsnot ist groß, auch für Mauersegler“, so Petra Quillfeldt.

          Webcam auf Nistkasten ausgerichtet

          Bereits vor einigen Wochen wurde auf dem Flachdach des Glockenturms ein Nistkasten für Wanderfalken fest verankert. Währen der Dacharbeiten am benachbarten Gemeindehaus, bot sich die Chance, einen 50 Meter hohen Spezialkran zu nutzen, den nicht einmal Feuerwehr und Technische Hilfswerk in Gießen zur Verfügung haben, berichtet Gemeindepfarrer Matthias Leschhorn. Demnächst wird an diesem Nistkasten auch eine Webcam installiert, um Wanderfalken ins Wohnzimmer zu schauen.

          Evangelische Kirche fördert Aktion "Lebensarum Kirche"

          Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) bittet sei drei Jahren Gemeinden darum, Lebensraum für Vögel zu schaffen. Sie wirbt mit dem Hessischen Naturschutzbund (NABU) und dem Hessischen Umweltministerium dafür, Kirchtürme als Lebensräume für bedrohte Tierarten neu zu entdecken. Gemeinden sollen motiviert werden, sich stärker für den Artenschutz einzusetzen und bedrohten Vogelarten wie Schleiereule, Wanderfalke und Dohle zu helfen. Auch Fledermäuse wie das „Großes Mausohr“ können unter den Dächern Unterschlupf finden.

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