Corona
Propst Schmidt gedenkt der Opfer der Pandemie
HartmannKerzen zum Gedenken an die Opfer der Corona-Pandemie in der Gießener Johanneskirche17.04.2021 mhart Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Propst Matthias Schmidt hat der Toten der Corona-Pandemie gedacht und trauernden Angehörigen und Freunden versichert, dass für ihre "Klage über das Unfassbare" Raum in der Kirche sei. In Zeiten des Lockdowns und des geboteten Abstands zwischen Menschen seien Verzweiflung, Trauer und Einsamkeit umso schwerer.
"Wir waren vielleicht zu ängstlich"
In einer Video-Andacht äußerte er sich dankbar darüber, dass kirchliche Mitarbeitende Wege gefunden haben, um bei Menschen zu sein. Zugleich räumte der Propst ein, dass dies "manchmal nicht gelungen" sei. "Da waren wir selbst vielleicht zu ängstlich, zu mutlos, zu glaubensarm." Es sei die Aufgabe der Kirche, in den kommenden Wochen und Monaten Menschen zu begleiten. (Die Andacht ist auf dem nebenstehenden Video-Link abrufbar.)
Gedenkfeier in der Gießener Innenstadt
In Gießen findet am Sonntagabend, 18. April, 18 Uhr, auf dem Kirchenplatz in Gießen ein Gedenken unter Mitwirkung von Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz, Prof. Dr. Werner Seeger, Propst Matthias Schmidt und Dekan Hans-Joachim Wahl statt. Außerdem wird es ein Gebet von Vertretern der Religionen geben. Das Gedenken findet als Mahnwache unter Berücksichtigung der Corona-Schutzmaßnahmen in Präsenz statt und wird zudem per Live-Stream auf www.giessen.de/gedenkstunde übertragen.
Bundesweites Gedenken
In Berlin findet im Anschluss an einen Gottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche (Live-Übertragung in der ARD, Sonntag, 10:15 Uhr), ein staatlicher Gedenkakt statt. Der Gedenkgottesdienst wird vom Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, und dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, gemeinsam mit Vertretern anderer Religionen gestaltet.
Von der EKD heißt es in einer Mitteilung: „In diesen Wochen sterben in Deutschland täglich hunderte Menschen als Folge der Corona-Pandemie. In diesen dunklen Stunden möchten wir einen Weg aufzeigen, wie die Menschen ihre Trauer und ihr Mitgefühl ausdrücken können. Deshalb rufen wir gemeinsam mit dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier zur Aktion #lichtfenster auf.
Sehnsucht nach Heilung
„Unsere verwundete Gesellschaft sehnt sich nach Heilung“, sagte der EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm. „Das aber setzt voraus, dass wir erst einmal Gelegenheit haben, auch gemeinsam zu trauern. Der Tod zehntausender Menschen während der Corona-Pandemie hat auf entsetzliche Weise Lücken gerissen in Familien, Freundschaften, und in unserer Gesellschaft insgesamt." Große Verunsicherung gebe es auch bei Menschen, die nicht von einem Todesfall betroffen seien. "Wir haben erlebt, wie das Vertraute weggebrochen ist, wie verletzlich wir sind. Darum wollen wir unsere Not gemeinsam vor Gott bringen“, sagte Bedford-Strohm, „auch und gerade weil wir wissen, dass die Pandemie und ihre Folgen längst nicht überwunden sind.“
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