Dekanat Gießen

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          Unzählige Motive und Botschaften auf rund 1000 Stoffquadraten

          Friedens-Tipi auf dem Gießener Kirchenplatz

          M. HartmannFriedens-Tipi in GießenFriedens-Tipi in Gießen

          Am Weltfriedenstag, 1. September, ist auf dem Gießener Kirchenplatz ein vier Meter hohes Friedens-Tipi aufgebaut worden. Geschmückt ist es mit nahezu 1000 ganz persönlichen Friedensbotschaften.

          Bildergalerie

          Friedens-Tipi in Gießen Jaqueline Herrmann, Initiatorin des Friedens-Tipis Friedens-Tipi in Gießen Friedens-Tipi in Gießen Ganz persönliche Friedenswünsche am Tipi Friedens-Tipi in Gießen

          Seit Mitte Juni hatten rund Menschen aus Gießen und Umgebung, von Kita-Kindern bis zu alten Menschen, die den 2. Weltkrieg noch miterlebt haben, weiße Stoffquadrate mit Motiven und Botschaften zum Thema „Frieden“ für das Tipi gestaltet. Da nicht Platz war, um alle auf die roten Stoffbahnen des Zeltes zu nähen, wurden die restlichen zu langen Girlanden zusammengefügt, die nun quer über die Vorderseite des Kirchenplatzes hängen.

          Initiiert hat die Aktion Jaqueline Herrmann vom Gießen Geschäft „Hilde braucht Stoff“ mit Unterstützung von Pfarrer Klaus Weißgerber von der Evangelischen Stadtkirchenarbeit. Rund um das Tipi als Ort der Begegnung finden bis Samstag, 6. September, verschiedene Veranstaltungen statt, mit denen ein Zeichen für den Frieden gesetzt werden soll. Am Samstag, 5. September, schließlich, findet am Tipi ein „Markt der Vielfalt“ von 11 – 16 Uhr statt. Hier präsentieren sich unter anderem Akteure, die derzeit ein neues Bündnis gegen Rechts gründen. Außerdem gibt es eine „Tafel der Begegnung“, zu der jeder Speisen mitbringen kann.

          Symbolhafter Ort

          „Ich war völlig überrascht, als innerhalb der ersten Wochen schon 700 Stoffquadrate entstanden waren“, berichtete Jacqueline Herrmann bei der Eröffnung. Sie freute sich auch über die „vielen schönen Rückmeldungen“ von Leuten, die sie mit ihrer Idee zum Mitmachen begeistern konnte.  Natürlich werde das Tipi Krieg auf der Welt nicht stoppen, so Mitinitiator Pfarrer Klaus Weißgerber vom benachbarten Kirchenladen. Das Zelt sei ein „Symbol“, die „Vision von Frieden nicht aus den Augen zu verlieren“.  Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz betonte, sei Frieden „für das Überleben der Menschheit elementar“. Für das Friedenstipi sei der Kirchenplatz der richtige Ort, stehe dort doch das Denkmal für die Bombardierung der Stadt im Dezember 1944

          Doch hatten die Organisatoren nicht nur zu Beiträgen zum Weltfrieden aufgerufen, genauso ging es um das friedliche Zusammenleben in Gemeinde oder Familie. Eindrücklich zeigt das neben anderen ein Stoffstück, das, wie man an der Schrift erkennt, ein Kind gestaltet hat. Darauf steht: „Lieber Gott, ich wünsche mir, dass es nirgendwo Krieg gibt und dass meine Eltern nicht so oft streiten.“ Ein anderes Kind wünscht sich hingegen, dass es sich nicht länger, „wie fast immer“, mit seinem Freund „Max“ streitet. Ein weiterer Beteiligter hat an sein Quadrat mit der aufgemalten Erdkugel eine Friedenstaube aus Stoff gehängt, während auf einem anderen das Wort „Frieden“ in mehr als 30 Sprachen zu lesen ist.

          "Tafel der Begegnung"

          Das „Friedens-Tipi“ ist täglich von 11 bis 19 Uhr auf dem Kirchenplatz aufgebaut, am Samstag allerdings nur bis 16 Uhr. Die Tage zuvor findet dort immer um 18 Uhr ein Friedensgebet statt. Zudem laden die Organisatoren am Samstag von 10.30 bis 16 Uhr rund um das Tipi zum „Markt der Vielfalt“ und der „Langen Tafel der Begegnung“ – hierzu sind Essensspenden willkommen – ein. Nach Ende der Aktion soll das „Friedens-Tipi“ am 17. Oktober auf dem Kirchenplatz versteigert werden.

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