Dekanat Gießen

Angebote und Themen

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          Flucht und Asyl

          Freiwilligen-Camp arbeiteten mit Geflüchteten

          HartmannInternationale Freiwillige arbeiteten zwei Wochen mit Geflüchteten in Gießen. Rechts die kirchliche Ehrenamtskoordinatorin Zena El-Jaaran

          Zwölf Freiwillige aus Deutschland, Italien, Spanien, der Türkei, Mexiko und Japan haben in der zweiten Augusthälfte während ihres Sommers in der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen (EAEH) in Gießen gearbeitet. Die jungen Erwachsenen haben während des zweiwöchigen Camps nachmittags oder abends für Geflüchtete jedes Alters sportliche Aktivitäten oder Kreativarbeiten angeboten.

          HartmannInternationale Freiwillige arbeiteten zwei Wochen mit Geflüchteten in Gießen. Rechts die kirchliche Ehrenamtskoordinatorin Zena El-Jaaran

          "Abwechslung im Alltag der Einrichtung"

          Für die Geflüchteten waren die Angebote der Gruppe "eine willkommene Abwechslung im Alltag der Einrichtung", sagt Zena El-Jaaran. Abends luden sie in einer Art Teestube, der Cafeteria, zum Reden, Schach oder Tischfußball-Spielen ein. Mit jugendlichen Geflüchteten hat die Gruppe das Gießener Mathematikum besucht. El-Jaaran ist Koordinatorin für ehrenamtliche Arbeit mit Geflüchteten im Evangelischen Dekanat Gießen und hat das Workcamp gemeinsam mit der Ev. Petrusgemeinde in Zusammenarbeit mit der Organisation ICJA Freiwilligenaustausch weltweit (vormals /Christlicher Friedensdienst) und dem Regierungspräsidium Gießen organisiert. Derzeit sind rund 3.000 Geflüchtete in der ehemaligen Kaserne der US-Army untergebracht, weiß Zena El-Jaaran, die auch grundsätzlich ehrenamtliche Mitarbeitende für die soziale Unterstützung Geflüchteter in Gießen sucht.

          Italienische Jugendliche wollten Situation in Deutschland kennenlernen

          Einer der Teilnehmer, Francesco Falcone berichtet davon, dass er von seiner Heimatinsel Sizilien die politischen Probleme aufgrund vieler Geflüchteter und fehlender Betreuungsstrukturen kannte. Er wollte aber die Situation in Deutschland kennenlernen und vor allem mit Geflüchteten selbst sprechen. „Ich habe nicht erwartet, so viele fröhliche Kinder zu treffen, obwohl sie nur einen Bruchteil von dem haben, was ich habe.“

          Emma Perantoni, Medizinstudentin ebenfalls aus Italien, erzählt, dass sie sich als angehende Ärztin mit den psycho-sozialen Problemen Geflüchteter beschäftigen wollte. „Mich hat sehr erstaunt, wie solidarisch die Geflüchteten miteinander umgehen und sich gegenseitig helfen.“ Die offene Atmosphäre in der Erstaufnahmeeinrichtung hat sie überrascht. Die Menschen haben sich über ihr Interesse gefreut und waren trotz großer Sprachbarrieren sehr aufgeschlossen. „Ganz schnell haben sie mir Bilder ihrer Familie auf ihren Handys gezeigt.“

          Seit 15 Jahren gibt es die Flüchtlings-Workcamps

          Das Workcamp mit Geflüchteten in Gießen gibt es seit 15 Jahren. Nachmittags wurde in der Einrichtung gearbeitet und an den Vormittagen bereiteten die jungen Leute ihre praktischen Einsätze vor oder informierten sich über die Situation Geflüchteter in Deutschland. Sie besuchten die Asyl-Verfahrensberatung der Evangelischen Kirche in der EAE, Traumatherapeuten im Psycho-Sozialen Zentrum und die Refugee Law Clinic, eine studentische Rechtsberatung für Asylsuchende. Dort erhielten sie einen Überblick über mögliche Probleme, mit denen Geflüchtete im europäischen Asylsystem konfrontiert sind. Die Freiwilligen wurden in den Räumen der Ev. Petrusgemeinde untergebracht. An den Wochenenden haben sie Gießen und Marburg kennengelernt.

           

          Das Gießener Workcamp mit dem Schwerpunkt in der EAE sei etwas Besonderes, betont Nikolaus Ell von ICJA Freiwilligenaustausch weltweit. "Das liegt an dem Engagement der Petrusgemeinde und des Evangelischen Dekanats Gießen." Die Kirche in Gießen engagiert sich seit Jahrzehnten in der Geflüchtetenarbeit. ICJA sendet jährlich weltweit rund 300 junge Erwachsene zu Workcamps sowohl in Deutschland als auch weltweit. Sie arbeiten im Umweltschutz, in der ökologischen Landwirtschaft, in der Denkmalpflege oder für Friedensprojekte oder mit Kindern und Jugendlichen. „Es ist uns besonders wichtig, dass sich die Teilnehmenden auf die internationale Gruppe einlassen: Gemeinsames Leben und zusammen arbeiten, erlaubt es Internationalität zu erleben und sich darüber hinaus mit Stereotypen, Vorurteilen und Rassismus auseinandersetzen“, so Ell. ICJA möchte, dass die Teilnehmenden mit Geflüchteten in Kontakt treten, um mehr über ihre Geschichten, Schwierigkeiten und Perspektiven erfahren zu können.

          Die kirchliche Ehrenamtskoordinatorin, Zena El-Jaaran, sucht Freiwillige, die Geflüchtete kontinuierlich dabei unterstützen, die deutsche Sprache zu lernen, die deutsche Gesellschaft und Kultur kennenzulernen oder sie bei sozialen und kulturellen Aktivitäten in der EAE unterstützen. Kontakt: fluechtlingsarbeit@petrusgemeinde-giessen.de oder 0 151 20941288

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