Auch die Kirchen hatten aufgerufen
Demonstration für Vielfalt und gegen Rassismus in Gießen
HartmannAuch Stadtjugendpfarrer Alexander Klein (3.v.l.) setzte mit Vertretern von Jugendorganisationen ein Zeichen20.10.2015 mhart Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
„Für Vielfalt“ und „gegen Rassismus“ sind Hunderte Menschen durch die Gießener Innenstadt gezogen. „Flüchtlinge sind willkommen hier“, riefen sie im Chor. „Solidarität statt Ausgrenzung“ und „Gemeinsam gegen Rechts“ appellierten sie auf Transparenten und Plakaten. Aufgerufen dazu hatte ein Bündnis unter anderem aus der Gewerkschaft DGB, der evangelischen und katholischen Kirche, Jugendorganisationen sowie zahlreichen Vereinen und Verbänden aus der Region.
Nach einer Auftaktkundgebung am Rathaus am Berliner Platz zogen die Teilnehmer über die Südanlage und den Seltersweg zum Kirchenplatz.
Propst Matthias Schmidt, der auch zur Teilnahme an der Demonstration aufgerufen hatte, sprach sich „für eine Kultur der Barmherzigkeit und der Hoffnung“ gegen Rassismus aus. „Es ist unerträglich, dass rechte Kräfte für sich beanspruchen,das christliche Abendland retten zu wollen“, so der Propst. Christliche Werte verliere das Land gerade dort, wo Antisemitismus gepredigt und Naziparolen gerufen würden. Matthias Schmidt wörtlich: „Deshalb demonstrieren wir heute auch als Christen aus unterschiedlichen Kirchen und Gemeinden. Wir stehen gemeinsam für eine Kultur der Barmherzigkeit, für eine Kultur der Anteilnahme und Gastfreundschaft. Das wollen wir in diese Gesellschaft und ihre aktuelle Situation einbringen.“
Pfarrer Matthias Leschhorn von der Evangelischen Petrusgemeinde, der seit Jahren die Unterstützung für Flüchtlinge in der HEAE organisiert, dankte allen Freiwilligen für ihr Engagement. „Das wichtigste und wertvollste was Sie den Flüchtlingen geben und schenken können, das ist ihre Zeit. Und darum möchte ich sie nicht nur jetzt im Moment bitten. Wir brauchen eine ruhige Hand und einen langen Atem, um Menschen, die in den nächsten Monaten und vielleicht Jahren zu uns kommen, zu begleiten. Bleiben sie dabei. Machen sie mit.“
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