Dekanat Gießen

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          Gebets-Labyrinthe

          Das Labyrinth zeigt den Weg in die innere Mitte

          Helmut SpindlerDas Labyrinth in der kleinen Kirchengemeinde Reisen in der Nähe von Weinheim hat sich das Labyrinth auf dem Boden der Kathedrale von Chartre zum Vorbild genommenDas Labyrinth in der kleinen Kirchengemeinde Reisen in der Nähe von Weinheim hat sich das Labyrinth auf dem Boden der Kathedrale von Chartre zum Vorbild genommen

          Labyrinthe gibt es in fürstlichen Gärten, auf dem Rummelplatz oder in Maisfeldern. Oft finden Besucher auch neben der einen oder anderen Kirche ein Gebets-Labyrinth. Zwischen all diesen Labyrinthen besteht ein entscheidender Unterschied, die einen sind nämlich Irrgärten, in denen man sich lustvoll verläuft, und die anderen sind tatsächlich Labyrinthe mit einer geistlichen Führung.

          Die evangelische Tagungsstätte Kloster Höchst lädt die Besucher ein, wenigstens einmal während des Aufenthaltes „den Weg zur Mitte symbolisch zu beschreiten.“ Das sei keine magische Handlung, erklärt Pfarrerin Marion Rink. „Ich vollziehe ein Ritual, das eine Grunderfahrung des Lebens abbildet.“ Sie spricht von der Hoffnung, geführt zu werden, anzukommen und sich nicht zu verlaufen, wenn ich darauf vertraue, dass sich immer ein nächster Schritt zeige. Der Weg zur Mitte führe immer über Umwege, aber nie in die Irre, erklärt die Pfarrerin.

          Gebets-Labyrinthe in Kirchengemeinden

          Das neue Labyrinth in der kleinen Kirchengemeinde Reisen in der Nähe von Weinheim hat sich das Labyrinth auf dem Boden der Kathedrale von Chartre zum Vorbild genommen. Je nach Jahreszeit blühen Lavendel oder Rosen. Das jüngste Labyrinth in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau hat ein engagierter Kirchenvorsteher in Schaafheim Wirklichkeit werden lassen. Der gelernte Koch und Caterer schrieb ein Kochbuch, gewann weitere Unterstützer.

          Geschichte des Labyrinths

          Das Labyrinth ist eine 5.000 Jahre alte Symbolik, die den Lebensweg des Menschen nachzeichnet und in einer Bild setzt, das einen sicheren Weg zeichnet und die Angst in den Griff bekommt. Schon die Kelten schritten durch Labyrinthe, ebenso die Römer. Im Mittelalter rutschten Gläubige auf den Knien durch Labyrinthe, die auf den Fußböden von Kirchen angebracht waren, als Ersatz für eine Pilgerfahrt. So erreichten sie betend die Mitte. Im Rahmen der naturheilkundlichen Behandlung werden Labyrinthe therapeutisch genutzt. Bei Burn-Out-Syndrom und bei Orientierungslosigkeit in Krisenzeiten fördern sie die Selbstwahrnehmung, eine wichtige Voraussetzung für den gesundheitsförderlichen Umgang mit sich selbst.

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