Dekanat Gießen

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          Dekan schreibt an Mitarbeitende

          Dank an Evangelische Kitas

          Evangelisches Dekanat GießenIm Dekanat Gießen gibt es 20 Evangelische Kitas

          Der Gießener Dekan André Witte-Karp hat sich in einem Brief bei allen knapp 500 Mitarbeitenden in 20 Evangelischen Kindertagestätten in und um Gießen für ihr Engagement in der Coronakrise bedankt.

          Die Mitarbeitenden, so der Dekan, „leisten alle in einer Zeit großer persönlicher und wirtschaftlicher Anspannung viel für die uns anvertrauten Kinder und arbeiten für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft“. Das professionelle und besonnene Handeln, ob in der Kita-Notbetreuung oder unterstützend im Hintergrund aus dem Home-Office, beeindrucke ihn.

          Hochqualifizierter Beruf der gesellschaftliche Aufwertung verdient

          Die Einrichtungen arbeiten noch immer im Notbetrieb und sind nur für Kinder von Eltern aus besonderen Berufsgruppen geöffnet.
          Auf kreative Weise hielten die Kitas aber auch den Kontakt mit Kindern, die zurzeit nicht die Einrichtung besuchen können. „Oft sind es Kinder aus sozial und familiär unsicheren Verhältnissen, denen gerade jetzt unsere tägliche Unterstützung fehlt.“ Kinder zu bilden und zu erziehen sei „ein hochqualifizierter Beruf und er erfährt nicht annähernd die Wertschätzung und Anerkennung, die angemessen wäre“. Die Kirche sei gefordert mit dafür zu sorgen, „dass der ErzieherInnen-Beruf endlich die gesellschaftliche Aufwertung erfährt, die er verdient, ideell wie materiell“.

          Belastung der Frauen in ungleich höher

          Dekan Witte-Karp weist in dem anlässlich des Muttertags veröffentlichten Brief auf die mehrfache Belastung hin, die besonders Frauen in diesen Wochen zu tragen haben. Sie seien damit konfrontiert, dass sie sich neben ihrem Beruf zuhause um die Kinder kümmern und den Ausfall des Schulunterrichts ausgleichen sollen. „Mehr als Männer sind Frauen zudem in den Berufen tätig, die nah am Menschen arbeiten und damit in der Corona-Pandemie einem hohen Risiko ausgesetzt sind.“
          Besonders denke er auch an die Alleinerziehenden, „die jeden Tag neu für sich und ihre Kinder bestehen müssen“. Er hoffe, das der in den letzten Wochen zu beobachtende „Rückfall in überwunden geglaubte Rollenbilder uns die Augen dafür öffnet, dass wir noch vieles tun müssen, damit Gleichberechtigung wirklich selbstverständlich wird“.

          DOKUMENTATION

          Der Brief im Wortlaut:

          D A N K E

          Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

          an diesem Sonntag ist Muttertag. Traditionell danken wir an diesem Tag Müttern für ihre Fürsorge, Liebe und Erziehungsarbeit. Ich nehme das zum Anlass, um Ihnen, den Mitarbeitenden in unseren 20 Evangelischen Kindertagesstätten in und um Gießen, für Ihren Dienst ausdrücklich zu sagen: Herzlichen Dank!

          Sie alle leisten in einer Zeit großer persönlicher und wirtschaftlicher Anspannung viel für die uns anvertrauten Kinder und arbeiten für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Ihr professionelles und besonnenes Handeln, ob in der Kita-Notbetreuung oder unterstützend im Hintergrund aus dem Home-Office, beeindruckt mich. Sie sollen Kindern vermitteln, Abstand zu halten und sich ihnen gleichzeitig zuwenden, ihnen Nähe vermitteln und Trost spenden. In einer für uns Erwachsenen oft unwirklichen Zeit geben Sie Kindern Orientierung und Halt. Manchmal sind Sie mit dem Unmut von Eltern konfrontiert, deren Kinder nicht betreut werden können. Auf kreative Weise halten Sie den Kontakt mit Kindern, die zurzeit nicht Ihre Einrichtung besuchen können. Oft sind es Kinder aus sozial und familiär unsicheren Verhältnissen, denen gerade jetzt unsere tägliche Unterstützung fehlt. Das ist sicher nicht leicht auszuhalten und mir ist sehr bewusst, dass wir dabei alle mit den brennenden Fragen nach dem Ansteckungsrisiko umgehen müssen.

          In diesen Wochen ist viel über die Berufe zu lesen und zu hören, die für unsere Gesellschaft besonders wichtig sind. Alltäglich für Kinder in all ihrer Unterschiedlichkeit da zu sein, sie zu erziehen und zu bilden, ist ein hochqualifizierter Beruf und er erfährt nicht annähernd die Wertschätzung und Anerkennung, die angemessen wäre. Es ist gut, dass sich in der gegenwärtigen Krise Eltern besonders bedanken und Menschen Beifall klatschen. Das kann es aber nicht gewesen sein! Als Trägerverantwortliche sind wir gefordert mit dafür Sorge zu tragen, dass der Erzieher*innen-Beruf endlich die gesellschaftliche Aufwertung erfährt, die er verdient, ideell wie materiell.

          In diesen Wochen sind es vor allem Frauen, die eine besondere Last übernehmen und aushalten müssen. Sie sind besonders damit konfrontiert, dass sie sich zuhause um die Kinder kümmern und den Ausfall des Schulunterrichts ausgleichen sollen. Mehr als Männer sind Frauen in den Berufen tätig, die nah am Menschen arbeiten und damit in der Corona-Pandemie einem hohen Risiko ausgesetzt sind. Besonders denke ich auch an die Alleinerziehenden, die jeden Tag neu für sich und ihre Kinder bestehen müssen.

          Ihnen allen gelten an diesem Muttertag meine Anerkennung und hohe Wertschätzung. Und ich hoffe sehr, dass der Rückfall in überwunden geglaubte Rollenbilder uns die Augen dafür öffnet, dass wir noch vieles tun müssen, damit Gleichberechtigung in Beruf, Haushalt und Erziehung wirklich selbstverständlich wird.

          Im Namen des Evangelischen Dekanats Gießen und der Mitarbeitenden unseres Fachbereichs Kindertageseinrichtungen danke ich herzlich für die Arbeit in unseren Kitas! Hoffentlich können Sie bald wieder alle Kinder sicher in den Kitas begrüßen und mit ihnen einen „gut gelebten Alltag“ leben.

          Ihnen allen, die sich in unseren Kitas und für unsere Kitas engagieren, und allen Kindern, Eltern und Großeltern wünsche ich Gottes Segen in dieser schwierigen Zeit.

          Ihr

          Pfarrer André Witte-Karp, Dekan

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