Jubiläum
Thomasgemeinde ist jetzt eine Fünfzigerin
MüllerThomasgemeinde: Festgottesdienst mit modernen Tönen zum 50. Geburtstag17.10.2015 mhart Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Nach einem Festgottesdienst am 11. Oktober 2015 mit Propst Matthias Schmidt waren Besucher zur Besichtigung des Zentrums im Röderring 30 A mit der neuen Kindertagesstätte sowie Empfang, Mittagessen, Musik und Kinderprogramm eingeladen.
Der erste Gottesdienst im neuen Gemeindezentrum wurde am 10. Oktober 1965 gefeiert. Zuvor wurde dazu in einen mobilen Lastwagen-Anhänger oder in die Fernfahrergaststätte „Autohof Runzheimer“ eingeladen. Das Gebiet der Thomasgemeinde war bis Mitte der Sechziger Jahre steiniges, nicht besonders fruchtbares Ackerland. Es gehörte zur Gemarkung Gießen, wurde aber von Wiesecker Bauern bearbeitet, die es als "Knirsch" bezeichneten. Eine Mischung aus Reihenhäusern, Wohnblocks, Hochhäusern, Eigenheimen und viel Grün prägt heute das Gemeindegebiet.
Die Thomasgemeinde wurde auf der Grenze zwischen der Kirchengemeinde Wieseck und der Paulusgemeinde gegründet. Zunächst war die neue Gemeinde ein Gemeindebezirk der Wiesecker Gemeinde. Weil sich die Mitglieder jedoch als Gießener fühlten, erstritten sie ihre Selbständigkeit und die Zugehörigkeit zum Kreis der städtischen Gemeinden. Heute hat die Thomasgemeinde rund 1.800 Mitglieder.
Die Thomasgemeinde liegt zurückgesetzt am Röderring, zwischen Gärten und der Käthe-Kollwitz-Schule, und ist weder durch einen hohen Glockenturm noch durch eine Kirche im traditionellen Sinn von der Straße her erkennbar. Die ursprüngliche Idee eines Kirchenbaus vor dem Gemeindezentrum wurde schon bald nach Gründung wieder fallengelassen. So feiert die Gemeinde ihre Gottesdienste bis heute im größten Raum des Flachdachgebäudes, der sowohl Gottesdienstraum wie Gemeindesaal ist. 1990 wurde der Altarbereich mit drei Batik-Altarbildern neu und feierlich gestaltet.
Weil bei der Gründung der Gemeinde keine Kirche mit einem Turm gebaut wurde, gab es zunächst auch keinen Glocken. Doch sammelte die Gemeinde über 20 Jahre beharrlich Geld für eigene Glocken. Schließlich konnten im Dezember 1986 doch Glocken geweiht werden - auf einem besonderen, freistehenden Glockenträger vor dem Pfarrhaus und Gemeindebüro. Der Glockenträger überragt den flach gestreckten, rechtwinkligen Bau des Gemeindezentrums nur um wenige Meter.
Bereits 1964, vor dem Bau des neuen Gemeindezentrums, entschied sich die zukünftige Gemeinde für den Namen des biblischen Apostels Thomas, der auch als der ungläubige oder zweifelnde Jünger bekannt ist. Diese Benennung sollte, so berichtete der erste Pfarrer der Gemeinde Otto Dettmering, die Glaubenshaltung der damaligen Gründer der Thomasgemeinde ausdrücken und schien ihnen "charakteristisch für eine Generation, die vieles Überkommene in Frage stellte".
Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken