Dekanat Gießen

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          HYBRID | Krieg und Traumata in der Ukraine

          Kurs-Nr.: , 10.09.2025, Darmstadt

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          Infos

          Termin 10. 09. 2025 19:00 – 21:00 Uhr

          Ort Das Offene Haus, Rheinstraße 31, 64283 Darmstadt

          Kosten kostenlos

          Links

          Bildung Vortrag/Diskussion Politik und Gesellschaft

          Vom Patsan zum Veteranen, vom Rajon zur Nation. 

          Hybrid-Veranstaltung mit Prof. Dr. Roman Dubasevych (online zugeschaltet):
          Sie können entweder vor Ort im Offenen Haus oder online per Zoom-Videokonferenz teilnehmen. 
          Zur Online-Teilnahme schicken Sie bitte eine E-Mail an Erwachsenenbildung.Darmstadt@ekhn.de

          Der russische Angriff auf die Ukraine wird zumeist in geopolitischen oder zivilisatorischen Kategorien erklärt. Während das Putin-Regime ihn als „Notwehr“ gegen die aggressive NATO-Erweiterung rechtfertigt, wird er von der Opferseite als unvermeidlicher „Zusammenprall“ zwischen einer rückständig-orientalischen und despotischen (Russland) und einer fortschrittlichen, westlich orientierten und demokratischen (Ukraine) Zivilisation gesehen. Im Wettstreit der antagonistischen Metanarrative gehen jedoch wichtige symbolische Spannungen verloren, die dem Konflikt vorausgingen und ihn antreiben – diverse Erinnerungs-, Sprach- und schließlich Religions-„Kriege“.

          Neben den verschiedenen Dimensionen des Kulturkampfes am Vorabend der militärischen Eskalation richtet dieser Vortrag den Fokus auf die Rolle des Geschlechts bzw. Gender, insbesondere auf heroische Männlichkeitsbilder, die den kulturhistorischen Kanon beider Länder dominieren – auf die Vorstellungen „ungebrochener“ oder „unbesiegter“ – antifaschistischer oder antikommunistischer – Militärhelden oder Anführer. Trotz aller materiellen und ideologischen Differenzen weisen die Konfliktparteien eine bemerkenswerte strukturelle Gemeinsamkeit – den Kult übermenschlicher Kompromisslosigkeit und Gewaltbereitschaft, die oft als einziges Mittel im Kampf um das Überleben des jeweiligen Kollektivs gesehen wird. An zahlreichen Beispielen aus der Pop- und Hochkultur beider Länder wird nicht nur die Kontinuität zwischen dem gemeinsamen spät- und postsowjetischen Trauma einer „erniedrigten Männlichkeit“ (Nancy Chodorow) und der gegenwärtigen apokalyptischen Gewalt, sondern auch das Verhalten moderner Nationalstaaten in Konfliktsituationen sichtbar.

          Prof. Dr. Roman Dubasevych ist seit 2018 Junior-Prof. an der Uni Greifswald und Inhaber des Lehrstuhls für Ukrainistik. Seit 2022 koordiniert er den bundesweiten Ukraine-Forschungsverbund UNDIPUS.

          Details

          Veranst. Alexander Mack

          Telefon 061511362431

          Telefax Langtitel

          E-Mail alexander.mack@ekhn.de

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