Die Konfirmation ist sehr gefragt

Jährlich werden in Deutschland rund 250.000 Jugendliche eingesegnet

Zwischen Palmsonntag und Pfingsten werden in Deutschland in jedem Jahr rund 250.000 Jugendliche konfirmiert. Im Bereich der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sind es nach Angaben von EKHN-Statistiker Peter Höhmann etwa 18.000 Mädchen und Jungen, die vor der Gemeinde ihren christlichen Glauben bekennen und mit ihren Eltern das Abendmahl feiern werden. Die Zahl ist seit 1990 ungefähr gleich geblieben.

Die Konfirmation ist eine der gefragtesten Amtshandlungen der Evangelischen Kirche. Fast alle getauften Jugendlichen lassen sich auch konfirmieren. Die feierliche Einsegnung und die damit verbundene bewusste Bestätigung der eigenen Taufe gilt vielen als einmaliges Erlebnis in ihrer Lebensgeschichte. Umfragen zufolge bleibt sie bei mehr als zwei Dritteln der Protestanten in positiver Erinnerung.

Der Konfirmation geht eine Unterweisung in den wichtigsten Grundlagen des Glaubens und der kirchlichen Lehre voraus. Dieser Unterricht dauert je nach Landeskirche zwischen sechs Monaten und zwei Jahren, in der EKHN umfasst er mindestens 70 Stunden. Über das Gelernte legen die Jungen und Mädchen vor Abschluss der Konfirmandenzeit in einem so genannten Vorstellungsgottesdienst oder einer ähnlichen Gemeindeveranstaltung Zeugnis ab. Mit ihrer Einsegnung erlangen die Konfirmanden auch das Patenrecht.

Der geistlichen Tradition hat sich in den vergangenen Jahrzehnten auch eine kommerzielle hinzugesellt. Waren es zu Beginn des 20. Jahrhunderts neben dem Konfirmationsspruch noch Bibel und Gesangbuch, die den jungen Gemeindegliedern zu ihrem Ehrentag überreicht wurden, so sind es heute zumeist hohe Geldbeträge und teure Sachgeschenke wie Stereoanlagen und Computer.